Alle Informationen zum Impfpass

Impfpass richtig lesen: Impfschutz erkennen und bei Bedarf auffrischen

Der Impfpass begleitet uns im besten Fall ein Leben lang. Er dokumentiert alle Impfungen und zeigt, wann es Zeit für eine Auffrischung ist. Wie das gelbe Heftchen zu lesen ist und was zu tun ist, wenn der Impfpass verloren geht oder nicht mehr auf dem aktuellsten Stand ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Woher bekomme ich meinen Impfpass?

Mit der ersten Impfung kurz nach der Geburt stellt die Arztpraxis den Impfpass aus. Dieser sollte wenn möglich ein Leben lang weitergeführt werden. So kann man bei jeder ärztlichen Behandlung nachvollziehen, welcher Impfschutz vorliegt.

Die meisten Menschen besitzen einen gelben Impfpass, der nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt ist. Vereinzelt gibt es in Deutschland auch noch einen älteren weißen Faltausweis, der ähnlich aufgebaut ist. Der WHO-Impfpass ist ein internationales Dokument und enthält alle Informationen in Deutsch, Englisch und Französisch. Deshalb ist er auch bei Auslandsreisen, vor allem in Länder mit Impfbestimmungen, ein wichtiger Begleiter.

Impfpass verloren: Schritt für Schritt zum neuen Impfpass

Ihre Impfungen sind nicht vollständig dokumentiert? Oder Ihr Impfpass ist verloren gegangen? Dann sollten Sie zunächst Ihre Kinder- oder Hausarztpraxis kontaktieren. In Ihrer Patientenakte sollten alle Impfungen dokumentiert sein, sodass die Vermerke im Impfpass ärztlich nachgetragen werden können. Sind frühere Impfungen nicht mehr in Erfahrung zu bringen, gelten diese als „nicht geimpft“. In diesem Fall empfehlen Arztpraxen, alle nicht dokumentierten und notwendigen Impfungen nachzuholen. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie in einem solchen Fall individuell beraten, welche Impfungen dies bei Ihnen sind.

Wenn Ihr alter Impfpass abhandengekommen ist oder Sie noch nie einen Impfpass hatten, werden die Schutzimpfungen in einen neuen Impfpass eingetragen, den Sie von der Arztpraxis bekommen. Einen Impfpass zu bestellen oder zu beantragen, ist nicht möglich.

Theoretisch kann auch eine Antikörperuntersuchung bei Ihnen durchgeführt werden. Über eine Blutuntersuchung, Titer-Test genannt, können Antikörper gegen bestimmte Erkrankungen nachgewiesen werden. So kann man herausfinden, ob Sie bereits immun sind. Allerdings sind diese Untersuchungen in der Regel nicht empfehlenswert: Sie sind nicht vollständig aussagekräftig und müssen in den meisten Fällen privat bezahlt werden. Nur unter bestimmten Voraussetzungen, zum Beispiel bei Personen mit Immunschwäche, kann ärztlich zu Titer-Tests geraten und diese dann über die Gesundheitskarte abgerechnet werden.

Tipp: Fertigen Sie nach jeder neuen Impfung eine Kopie des Impfausweises an. So haben Sie die Informationen vorliegen, auch wenn der Impfpass verloren geht. Die erfolgten Impfungen können dann in einen neuen Impfpass übertragen werden.

Seite für Seite: den Impfpass verstehen

Für jede Impfung wird zunächst das Datum in Ihren Impfpass eingetragen. So lässt sich genau nachvollziehen, wann diese aufgefrischt werden muss.

Dann folgt der Name des Impfstoffs sowie die Chargenbezeichnung – meist mittels eines Aufklebers. Kommt es durch eine Impfung zu Nebenwirkungen, lässt sich durch die Chargenbezeichnung genau nachvollziehen, um welchen Impfstoff es sich gehandelt hat.

Darüber hinaus wird die entsprechende Krankheit beziehungsweise die Krankheitserreger angekreuzt, gegen die geimpft wurde.

Schließlich wird noch der Name der impfenden Ärztin oder des Arztes mit Unterschrift und Stempel eingetragen.

Der Blick in den Impfpass:

Wann wird welche Impfung empfohlen?

Auf der letzten Seite des Impfpasses finden Sie einen Impfkalender, der zeigt, zu welchem Zeitpunkt welche Standardimpfung angeraten ist. Die aktuellsten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) hält das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite parat. Hier geht’s zum Impfkalender der STIKO.

Darüber hinaus gibt es weitere Impfempfehlungen der STIKO für bestimmte Personengruppen. Diese sogenannten Indikationsimpfungen gelten etwa für Personen mit Grunderkrankungen und Immunschwächen oder für Personen, die aufgrund ihres Berufes besonderen Risiken ausgesetzt sind. Auch für Auslandsreisen können weitere Impfungen empfehlenswert sein.

Hier finden Sie weitere Informationen zu wichtigen Schutzimpfungen.

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