Der UV-Index: Ablesen und Schützen

Erfahren Sie, was es mit dem Index auf sich hat und wie man ihn richtig nutzt

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Soll ich mich heute mit Sonnenmilch eincremen? Und welcher Lichtschutzfaktor ist der richtige? Brauche ich vielleicht sogar einen schützenden Hut? Viele von uns entscheiden diese Fragen mit einem routinierten Blick auf die Wetter-App. Ausschlaggebend ist: Wie hoch steigt die Temperatur? Wird es sonnig oder doch eher wolkig und bedeckt? Die Stärke der UV-Strahlung hingegen wird oft übersehen. Dabei spielt sie eine wichtige Rolle.

Was ist UV-Strahlung?

Mit bloßem Auge ist sie nicht zu erkennen: die UV-Strahlung, auch Ultraviolettstrahlung genannt. Konkret handelt es sich bei ihr um elektromagnetische Strahlung. Diese kann natürlich vorkommen – ihre Hauptquelle ist die Sonne – oder auch künstlich. Solariumbänke, UV-Lampen und auch bestimmte Arten von Lasern sind alles Absender von künstlich erzeugten UV-Strahlen.

Allgemein wird UV-Strahlung in drei Haupttypen unterteilt:

Wovon hängt die Stärke der natürlichen UV-Strahlen ab?

Die Stärke der UV-Strahlung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

  • Tageszeit: Die UV-Strahlung ist am stärksten, wenn die Sonne am höchsten steht. Der Grund: In diesem Zeitraum hat die Strahlung den kürzesten Weg. Zwischen 10 und 16 Uhr durchdringt sie die Atmosphäre geradezu senkrecht.
  • Jahreszeit: Im Sommer ist die UV-Strahlung in der Regel stärker als im Winter. Die Sonne steht höher am Himmel. Die Tage sind länger.
  • Geografische Lage: Je dichter am Äquator, desto intensiver die Strahlung. Denn auch hier schaffen es die Strahlungen besonders senkrecht durch die Atmosphäre. Länder wie Kolumbien, Kenia und auch Ecuador – bedeutet auf Spanisch Äquator – werden alle vom Äquator durchquert und haben somit einen höheren UV-Wert als beispielsweise Deutschland.
  • Auch die Neigung der Erdoberfläche und die Höhe, auf der man sich befindet, haben eine Bedeutung. Wer zum Beispiel im Urlaub gern in den Bergen wandert, sollte wissen, dass die Atmosphäre in der Höhe dünner ist. Es werden weniger Strahlen absorbiert.
  • Übrigens: Wolken können UV-Strahlung vermindern. Und auch Unregelmäßigkeiten in der Ozonschicht beeinflussen die Strahlung, genauso wie Staub,Rauch und Verschmutzung.
  • Oberflächen wie zum Beispiel Wasser,Schnee,Sand und Beton fungieren als Verstärker. Sie reflektieren die Strahlung. Fans von Winterurlauben und Skifahren aufgepasst: Schnee reflektiert circa 80 bis 90 Prozent der UV-Strahlung. Zum Vergleich, Strandsand reflektiert 15 bis 25 Prozent der Strahlung.

Wie kann man sich schützen? Ganz einfach: mithilfe des UV-Index.

Was ist der UV-Index?

Der UV-Index wird vom Bundesamt für Strahlenschutz und vom Umweltbundesamt bestimmt und gibt Auskunft über die Intensität der ultravioletten Strahlung. Die berechnete Strahlenintensität wird auf eine Skala von 0 bis 11+ angegeben. Dabei gilt: Je höher der Wert, desto stärker die Strahlung. Wer sich informieren möchte, wie hoch der UV-Index heute ist, kann das am leichtesten über den Deutschen Wetterdienst, das Bundesamt für Strahlenschutz oder über die meisten Wetter-Apps.

Was bedeuten die Zahlen auf dem UV-Index?

  • 0–2 (niedrig): Von einem speziellen Schutz kann abgesehen werden.
  • 3–5 (mittel): Schutzmaßnahmen sind ratsam. Wenn möglich, sollte man sich im Schatten aufhalten. Und auch die Sonnencreme sollte zum Einsatz kommen. Wollen Sie mehr zum Thema Sonnenschutz erfahren? Dann haben wir einen informativen Artikel und fünf spannende Fakten, die Sie zum Staunen bringen.
  • 6–7 (hoch): Spätestens jetzt ist Sonnencreme wichtig, genauso wie das Tragen von schützender Kleidung – langärmelige Hemden und Hosen –, Hüten und Sonnenbrillen.
  • 8–10 (sehr hoch): Zusätzlich zu den Maßnahmen, die bereits erwähnt wurden, sollten Sie die Zeit im Freien begrenzen. Planen Sie Aktivitäten für den frühen Morgen oder den späten Nachmittag.
  • 11+ (extrem): Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, zwischen 11 und 15 Uhr daheim zu bleiben. Wer doch das Haus verlässt, muss sich auch im Schatten schützen.

Als Richtwert: In Deutschland erreichen wir im Sommer durchschnittlich Werte von 6 bis 8.

UV-Strahlung auf Kinderhaut

Kinderhaut ist empfindlicher und kann schneller geschädigt werden. Eltern sollten daher besonders aufmerksam sein und bei einem Wert von 3 oder höher aktiv werden. Das Auftragen von Sonnenschutz, das Anziehen von schützender Kleidung, Hüten und Sonnenbrillen sowie das Aufsuchen von Schatten während der Mittagszeit sind dann wichtig. Haben Sie Kinder und wollen Sie mehr über das Thema Sonnenschutz bei den Kindern erfahren? Lesen Sie unseren Artikel.

Schutz für ältere Menschen

Im Laufe der Zeit wird unsere Haut dünner und anfälliger für UV-Schäden. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs oder Augenprobleme. Ähnlich wie Kinder sollten also auch ältere Menschen und ihre Angehörigen besonders auf den UV-Index achten.

Hautkrebsvorsorge

Information und Entscheidungshilfe zur Hautkrebsvorsorge

Hautkrebs kommt häufiger vor, als manche denken. Deshalb lohnt es sich, die eigene Haut und eventuelle Muttermale regelmäßig selbst anzuschauen. Ab einem Alter von 35 Jahren wird empfohlen, alle zwei Jahre die Haut ärztlich untersuchen zu lassen. Die Hautkrebsvorsorge ist vor allem für Risikogruppen wichtig, also Menschen mit heller Haut und vielen Muttermalen. Die einfachste und beste Vorsorge ist laut Expertenmeinung bis heute ein effizienter Sonnenschutz durch Lotionen oder Sonnencremes.

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