Es wird heiß! So schützen Sie sich vor Hitze

Empfehlungen bei extremer Hitzebelastung

Artikel nach Kategorien filtern

Die wärmenden Sonnenstrahlen, der verlockende Ruf des Sees oder das Knistern des Grills bei einer fröhlichen Feier mit Freunden – der Sommer lockt uns hinaus ins Freie. Doch während wir der Urlaubssaison entgegenfiebern, sollten wir die Herausforderungen des Hochsommers nicht ignorieren. Bedingt durch den Klimawandel häufen sich auf der ganzen Welt die Extremwetterereignisse. Seit Jahren erleben wir einen Anstieg der Temperaturen, der in immer wiederkehrenden Hitzewellen gipfelt. Gerade in Großstädten sind die Auswirkungen davon besonders zu spüren. Die gesundheitlichen Risiken, die damit einhergehen, dürfen nicht unterschätzt werden. Daher haben wir wertvolle Tipps, wie Sie bestmöglich durch die heiße Jahreszeit kommen.

Am 5. Juni ist bundesweiter Hitzeaktionstag – ins Leben gerufen, um auf die Folgen von Hitze auf unsere Gesundheit aufmerksam zu machen und entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Durch Sensibilisierung, Wissensvermittlung oder Vernetzung können wir gemeinsam Hitzeschutz vorantreiben. Auf www.hitzeaktionstag.de finden Sie einen Veranstaltungskalender und erfahren, wie Sie sich privat sowie beruflich engagieren können.

Ab wann spricht man von Hitze?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) klassifiziert einen Tag als „heiß“, sobald die Temperaturen über 30 °C steigen. Von einer Hitzewelle spricht der DWD, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C und über einer zuvor berechneten Temperaturgrenze liegt. Dabei spielen auch andere Faktoren, wie die relative Luftfeuchtigkeit, Sonnenstrahlung oder Wind eine Rolle.

Die Kombination aus hohen Temperaturen und längeren Zeiträumen kann den menschlichen Körper enorm beanspruchen. In solchen Situationen kann der DWD Hitzewarnungen melden, die uns helfen, mit den Belastungen durch Hitzewellen besser umzugehen.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Wetter aus?

Die Hitzesommer der vergangenen zwei Jahrzehnte sind keine Laune der Natur, sondern ein Trend, der sich deutlich abzeichnet: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 wurden elf Jahre von außergewöhnlicher Wärme registriert. In diesen Jahren lag die durchschnittliche Jahrestemperatur etwa 2 bis 3 °C über dem Normalwert. Dabei fielen acht dieser Jahre in den Zeitraum zwischen 2000 und 2018.

Eine neue Studie des Imperial College in London belegt die bedenkliche Realität: Die aktuellen Hitzewellen weltweit wären ohne den Einfluss des Klimawandels praktisch undenkbar. Auch wenn Wetter und Klima zwei unterschiedliche Konzepte sind, so haben die von Menschen verursachten Emissionen maßgeblich zu den erhöhten Temperaturen in Mittel- und Südeuropa beigetragen.

Die Langzeitvorhersagen für das Klima in Mitteleuropa unterstreichen diese Erkenntnisse. Sie deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen bis zum Ende des Jahrhunderts um mehr als das Doppelte steigen könnte.

Was macht Hitze mit unserem Körper?

Für unseren Körper ist es sehr wichtig, seine eigene Temperatur trotz äußerer Einflüsse konstant bei etwa 37 °C zu halten — vorrangig, um lebenswichtige Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten. Doch wenn die Temperaturanzeige des Thermometers steigt, erhöht sich auch die Körperkerntemperatur. Wenn dabei 37 °C überschritten werden, können Regulationsstörungen auftreten, bei denen das Kühlsystem des Körpers versagt.

Genauer erklärt: Ein Anstieg der Körpertemperatur über eine bestimmte Grenze hinaus kann dazu führen, dass körpereigene Proteine zerfallen. Aus diesem Grund verstärkt der Körper bei Hitze seine Kühlungsmechanismen: Die Blutgefäße erweitern sich, um mehr Wärme abzugeben, und die Schweißdrüsen pumpen Wasser aus dem Blut, was zu Schwitzen führt. Die Erweiterung der Blutgefäße führt jedoch zu einem Abfall des Blutdrucks und belastet unser Herz-Kreislauf-System. Um den Blutdruck aufrechtzuerhalten, muss das Herz schneller arbeiten. Die verstärkte Hautdurchblutung führt dann dazu, dass weniger Blut für die Versorgung der inneren Organe zur Verfügung steht. Wir fühlen uns erschöpft und unsere körperliche Leistungsfähigkeit verringert sich.

Bei Hitze treten folgende Symptome besonders häufig auf:

Wichtig: Nicht immer kann hitzebedingten Beschwerden vorgebeugt werden. Deshalb unbedingt den Notruf (112) wählen bei:

  • Wiederholtem Erbrechen
  • Bewusstseinstrübung
  • Einem Krampfanfall
  • Einem Kreislaufschock
  • Heftigen Kopfschmerzen
  • Plötzlicher Verwirrtheit

Für wen ist Hitze gefährlich?

Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen von hitzebedingten gesundheitlichen Risiken betroffen. Die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers sowie die Fähigkeiten und Möglichkeiten einer Person, sich während einer Hitzewelle aktiv vor Hitzebelastungen zu schützen, spielen eine entscheidende Rolle. Daher sollten insbesondere Personen aus den folgenden Gruppen besonders auf sich Acht geben und vor Hitze geschützt werden:

  • Menschen ab 65 Jahren
  • Pflegebedürftige
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Personen mit Vorerkrankungen
  • Menschen, die im Freien arbeiten

Es ist wichtig, während einer Hitzewelle auf Menschen mit erhöhtem Risiko im eigenen Umfeld zu achten. Personen ab 65 Jahren z. B. nehmen Hitze oft nicht so intensiv wahr wie jüngere Menschen, da sie weniger schwitzen und seltener Durst verspüren. Viele ältere Menschen sind zudem gesundheitlich vorbelastet, sei es durch Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Übergewicht. Auch die Medikamente, die sie einnehmen, können zusätzliche Risiken bei Hitze darstellen. Daher: Bieten Sie gefährdeten Personen an heißen Tagen Ihre Hilfe an. Sensibilisieren Sie ältere Menschen in Ihrem Umfeld für die Situation und unterstützen Sie sie dabei, die nötige Beratung und Hilfe zu erhalten, indem Sie zum Beispiel die hausärztliche Praxis kontaktieren.

Wie kann man sich vor Hitze schützen?

Bei warmem Wetter ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor Hitze zu schützen:

Hitzeschutz zuhause

Zuhause, unser sicherer Hafen - oder doch nicht? Selbst in den eigenen vier Wänden kann uns die Hitze zu schaffen machen. Mit ein paar cleveren Maßnahmen können wir es uns auch bei heißem Wetter zuhause angenehmer machen:

  • Halten Sie tagsüber die Fenster geschlossen und lassen Sie Rollläden oder Jalousien herunter, um die Wärme draußen zu halten. Lüften Sie, sobald es draußen kühler als in der Wohnung ist.
  • Schalten Sie den Ventilator ein und platzieren Sie gegebenenfalls eine Schüssel mit Eis davor, um zusätzliche Kühlung zu bieten.
  • Hängen Sie nachts ein nasses Handtuch oder Bettlaken vor das Fenster, um die Raumtemperatur zu senken.
  • Packen Sie Teppiche und Wolldecken am besten direkt weg, da sie Wärme speichern und so die Raumtemperatur erhöhen können.
  • Wenn Sie im Homeoffice arbeiten, bleiben Sie in der Wohnung, da es dort tendenziell kühler ist als auf dem Balkon oder im Garten. Besprechen Sie mit Ihrer Führungskraft, wie Sie Ihre Arbeitszeiten entsprechend den Temperaturen anpassen können, um einen kühlen Kopf zu bewahren.

Hitzeschutz im Büro

Um das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten, müssen Arbeitgebende bestimmte Vorschriften beachten. Hierauf können Sie auch als Mitarbeiter oder Mitarbeiterin achten:

  • Gemäß der technischen Regel für Arbeitsstätten sollte die Raumtemperatur in Arbeitsräumen nicht über 26 °C liegen.
  • Sorgen Sie für ausreichend Durchzug, am besten vor Arbeitsbeginn.
  • Nutzen Sie elektrische Geräte nur bei Bedarf, da sie zusätzliche Wärme produzieren. Im Notfall können energiesparende Tischventilatoren oder eine Klimaanlage hilfreich sein.
  • Gehen Sie, falls möglich, frühzeitig ins Büro, wenn es noch kühl ist.
  • Stellen Sie Zimmerpflanzen auf, um das Raumklima zu verbessern. Das hilft nicht nur bei Hitze.
  • Trinken Sie viel Wasser. Eine Karaffe Wasser, angereichert mit Beeren, Zitronen oder Gurkenscheiben, kann erfrischend sein und gut schmecken.

Wo geht’s diesen Sommer hin?

„Pack die Koffer, es geht in den Süden!“ Ein Satz, der in den allermeisten Familien fällt, wenn es um die Sommerferienplanung geht. Doch der Traumurlaub am sonnigen Mittelmeer birgt Risiken und kann sogar mehr Stress verursachen als die Entspannung, die man sich eigentlich beim Sonnenbaden wünscht. Waldbrände, Hitzewellen, der Blick auf eine ausgetrocknete Landschaft – in Südeuropa gilt immer öfter höchste Warnstufe für hitzebedingte Katastrophen.

Vielleicht ist es an der Zeit, einen Blick auf Urlaubsregionen in näherer Umgebung zu werfen. Denn auch in Westeuropa und Skandinavien gibt es atemberaubende Sandstrände, tosende Wellen und magische Sonnenuntergänge.

Wenn nun doch die Sehnsucht nach dem Süden zu groß wird, sollten Sie diese wichtigen Tipps im Hinterkopf behalten:

  • Tragen Sie immer genügend Sonnenschutz auf
  • Vermeiden Sie lange Sonnenbäder und die Mittagssonne
  • Trinken Sie ausreichend Wasser
  • Tragen Sie lockere Kleidung und bedecken Sie Ihren Kopf und Nacken

Denken Sie jedoch daran: Auch in Deutschland ist Sonnenschutz im Sommer unverzichtbar.

Hautkrebsvorsorge

Informationen und Entscheidungshilfe zur Hautkrebsvorsorge.

Hautkrebs kommt häufiger vor, als manche denken. Deshalb lohnt es sich, die eigene Haut und eventuelle Muttermale regelmäßig selbst anzuschauen. Ab einem Alter von 35 Jahren wird empfohlen, alle zwei Jahre die Haut ärztlich untersuchen zu lassen. Diese Untersuchung ist vor allem für Risikogruppen wichtig, also Menschen mit heller Haut und vielen Muttermalen. Die einfachste und beste Vorsorge ist laut Expertenmeinung bis heute ein effizienter Sonnenschutz durch Lotionen oder Sonnencremes.

Auch lesenswert

8