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Schnelle Hilfe bei Blasenentzündung

Es ist beruhigend zu wissen, was zu tun ist, wenn Blase und Harnweg entzündet sind.

Artikel nach Kategorien filtern #Frauengesundheit #Erkrankungen #Medizin

Viele Frauen kennen die Symptome einer Blasenentzündung: Die Blase scheint voll und der Gang auf die Toilette dringend. Beim Wasserlassen breitet sich ein brennender Schmerz in der Harnröhre aus, herauskommen wenige Tropfen. Was sind die Gründe für die Entzündung und warum scheinen Männer dieses Thema kaum zu kennen? Können Hausmittel gegen Blasenentzündung helfen und wann ist es besser, zum Arzt zu gehen?

Wie kommt es zur Blasenentzündung?

In den meisten Fällen entsteht eine Blasenentzündung, medizinisch Cystitis, wenn die Immunabwehr im Intimbereich schwächelt und Bakterien über die Harnröhre in die Blase eindringen. Grund dafür kann Kälte sein: Wer erinnert sich noch an die Ermahnung aus der Kindheit, sich nicht auf kalten Untergrund zu setzen? Um Wärmeverlust zu vermeiden, verengen sich die Gefäße, damit kommen aber auch weniger Immunzellen an Ort und Stelle. Häufig macht sich eine Blasenentzündung auch nach dem Geschlechtsverkehr bemerkbar – sie wird deshalb „Honeymoon Cystitis“ genannt, nach dem englischen Wort für Flitterwochen.

Warum bekommen Männer so selten Blasenentzündung?

Darmbakterien zählen zu den häufigsten Auslösern für eine Entzündung. Die weibliche Anatomie macht es ihnen deutlich leichter, ihren Weg zur Blase zu finden: Der Harnröhrenausgang liegt in der Nähe des Afters und ist häufig mit Darmkeimen besiedelt. Zudem ist die weibliche Harnröhre kurz. Tatsächlich sind etwa 95 % der Betroffenen Frauen. Männer kennen dieses Thema selten – ihre Harnröhre ist länger, der Harnröhrenausgang weniger keimbesiedelt und die Prostata sondert zudem ein antimikrobielles Sekret ab. Treten die Symptome einer Blasenentzündung beim Mann auf, weisen sie häufig auf eine Erkrankung der Prostata hin, in jungen Jahren auf Fehlbildungen des Harntrakts. Der Arztbesuch ist in jedem Fall ratsam.

Was tun, wenn es schmerzt?

Bereits ein leichtes Ziehen beim Wasserlassen ist ein Signal, sich jetzt um den Körper zu kümmern. Schmerzen führen naturgemäß zu Spannung, Harnwege und Blase verkrampfen und das Entleeren der Blase, das gerade jetzt besonders wichtig ist, wird erschwert. Deshalb ist nun Wärme und Entspannung angesagt – von außen mit Wärmflasche und warmen Socken, von innen mit Tee aus Kräutern, die eine entwässernde und lindernde Wirkung haben. 
Im Handel gibt es fertig gemischte Blasentees, welche die Nieren anregen und beim Durchspülen der gereizten Harnwege helfen. Brennnessel und Birkenblätter gehören zu den klassischen Heilkräutern bei Blasenentzündung. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag werden empfohlen – sofern aufgrund anderer Erkrankungen nichts dagegen spricht. Ein Schmerzmittel kann außerdem Erleichterung bringen: Es kann in Kombination mit Ruhe und Wärme zur Entspannung der Beckenregion beitragen und durch seine entzündungshemmende Wirkung die Ausheilung begünstigen. Bei einer unkomplizierten Blasenentzündung ist oftmals die Einnahme eines Antibiotikums nicht nötig. Dennoch sollte eine Blasenentzündung gut auskuriert werden, da eine Verschleppung der Symptome zu einer Nierenbeckenentzündung führen kann.

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Wie hilft der Arzt?

Stellt sich nach einem Tag keine Besserung ein, ist ein Besuch beim Hausarzt oder Gynäkologen ratsam. Eine Urinprobe wird auf Leukozyten, die weißen Blutkörperchen, untersucht und die Einnahme eines krampflösenden Medikaments oder Antibiotikums kann besprochen werden. Schwangere oder Diabetiker neigen stärker zu Blasenentzündungen und sollten in jedem Fall frühzeitig den Arzt aufsuchen, da sie von einer zügigen Diagnose und Behandlung profitieren.
In jedem Fall gilt es, das Aufsteigen der Infektion in die Harnleiter und damit in die Nieren zu vermeiden.
Auch wenn ein Medikament verschrieben wurde, braucht der Körper weiterhin Unterstützung durch ausreichendes Trinken, Wärme und je nach Befinden auch Ruhe. Hausmittel sind hier weiterhin eine wertvolle Unterstützung bei der Heilung.

Vorbeugen einer Blasenentzündung

Wer eine Blasenentzündung erlebt hat oder sogar dazu neigt, möchte vorbeugen. Diese Tipps machen es den ungebetenen Bakterien schwerer und stärken die natürliche Abwehr im Intimbereich:

  • Immer ausreichend trinken, Kräutertees und Wasser sind schonend und mild und durch die Variation der Teemischungen kommt nie Langeweile auf.
  • Auf die Toilette gehen, wenn die Blase sich meldet, das Wasserlassen nicht aufschieben.
  • Nach dem Benutzen der Toilette von vorne nach hinten abwischen.
  • Füße und Beckenboden warmhalten.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren – Bakterien werden so hinausgespült.
  • Zur Intimpflege nur Wasser oder milde und dafür bestimmte Produkte verwenden – so bleibt die natürliche Schutzbarriere erhalten.
  • Mannose, eine Zuckerform, gilt als natürlicher Schutz gegen Bakterien auf der Blaseninnenwand. Sie kann in Wasser gelöst getrunken werden.
  • Pflanzliche Präparate, z. B. aus Bärentraubenblättern (max. 1 Monat), Kapuzinerkressekraut oder Meerrettichwurzel, können den Körper bei der Abwehr unterstützen.
  • Doch zum Facharzt?

    Bringen die Vorbeugungsmaßnahmen nicht den gewünschten Effekt und kehrt die Entzündung häufig wieder, kann der Urologe eine gründliche Diagnose durchführen. Er hat die Möglichkeit, einen Abstrich der Harnröhre zu nehmen, die Bakterien genau zu analysieren und eine Behandlung mit Antibiotikum präzise abzustimmen. Eine Ultraschall-Untersuchung kann zusätzlich über die Beschaffenheit des Harntrakts Aufschluss geben. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählt auch eine Immunprophylaxe gegen bestimmte Bakterienstämme. Eine vertrauensvolle Beratung und Abstimmung möglicher Behandlungsmethoden mit dem Facharzt ist bei häufig wiederkehrender oder gar chronischer Blasenentzündung der richtige Schritt. Das Entwässern unseres Körpers gehört zu den lebensnotwendigen Grundfunktionen und sollte nicht dauerhaft durch Schmerzen belastet sein.

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