Stresstypen

Was sind sie und wie können sie dabei helfen, besser mit Stress umzugehen?

Turbo anschmeißen oder doch eher im Bett verkriechen? Auf Stress reagieren Menschen unterschiedlich und dennoch lassen sich Muster erkennen. Forschende sprechen von sogenannten Stresstypen. Den eigenen zu kennen, kann zu mehr Entspannung und Gelassenheit führen.

Wie gehen Menschen mit Stress um?

Stress ist ein alltäglicher Begleiter und dabei manchmal sogar nützlich. Denn er ist oft ein Warnsignal. In herausfordernden Situationen schüttet der Körper besonders viel Adrenalin aus. Das kann die Sinne schärfen, und einige laufen angetrieben durch diese innere Spannung auf einmal zu neuen Höchstleistungen auf. Die Hausarbeit, die sonst eine Woche in Anspruch genommen hätte, wird in einer Nacht geschrieben, die Steuererklärung, die sich sonst über Monate hinzieht, sogar in einer Stunde und Uneinigkeiten zwischen Familienmitgliedern setzen auf einmal ungeahnte Vermittlungsqualitäten frei.

Oder ist alles ganz anders? Der Druck ist da, darauf folgt Überforderung? Vielleicht neigen Sie auch eher dazu, den Kopf in den sprichwörtlichen Sand zu stecken? Menschen reagieren individuell auf Stress. Gründe dafür liegen unter anderem in der Genetik, der Lebenserfahrung und dem sozialen oder kulturellen Umfeld. Daraus ergibt sich, dass wir unterschiedliche – auf uns angepasste – Bewältigungsstrategien brauchen. Während warnende Stress-Schübe durchaus ihre Berechtigung haben, kann Dauerstress krank machen. Burn-out, Angstzustände, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Schlafstörungen und sogar Verdauungsprobleme können die Folge sein. Grund genug, die eigenen Verhaltensmuster einmal zu hinterfragen, um zu verstehen, welcher Stresstyp der eigene sein könnte.

Welche Stresstypen gibt es?

Schon die alten Griechen hatten eine Art Stressmodell: die Theorie der vier Temperamente. Sie geht insbesondere auf Hippokrates zurück und besagt, dass die menschliche Persönlichkeit durch Körpersäfte beeinflusst wird. Heute gilt das natürlich als überholt. Eine weitere bekannte Typisierung wurde in den 1950er-Jahren entwickelt. Die Mediziner Meyer Friedman und Ray Rosenman unterscheiden zwischen zwei Persönlichkeiten: Typ A und Typ B. Erstere sind ehrgeizig und stehen ständig unter Strom, während die zweite Gruppe eine entspanntere Einstellung an den Tag legt. Eine aktuelle Typisierung wurde von der Niederländerin Dr. Carien Karsten entwickelt. Karsten ist Psychologin und Buchautorin mit einem Schwerpunkt auf Stressberatung und Burn-out. Sie hat vier verschiedene Typen definiert: den Turbo-Typen, den hochsensiblen Typen, den Crash-Typen und den Bore-out-Typen. Vielleicht erkennen Sie sich in einem wieder?

Kann man auch mehr als ein Stresstyp sein?

Haben Sie sich mehrfach wiedererkannt? Vielleicht sind Sie eine Mischung. Wie gut, dass es Bewältigungsmethoden gibt, die alle nutzen können. Regelmäßiger Sport zum Beispiel. Körperliche Aktivitäten helfen dabei, Stresshormone abzubauen und fördern die Produktion von Endorphinen – einer körpereigenen Substanz, die Entspannung und Wohlbefinden erzeugt. Sind Sie noch auf der Suche nach der passenden Sportart? Lesen Sie unsere Artikel zum Thema Resonanzsport, Bouldern oder Ausgleichssport. In letzterem erklärt Prof. Dr. Ingo Froböse, welcher Sport zu welchem Beruf passt.

Eine ausgewogene Ernährung kann ebenfalls dazu beitragen, Ihre Stressresistenz zu fördern, indem sie zum Beispiel Entzündungen reduziert und den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Und zu guter Letzt: Stress ist menschlich, hat durchaus positive Funktionen und wir können lernen, besser mit ihm umzugehen.

Stress bewältigen lernen

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