Digitale Reisen durch unsere Gesundheitsversorgung
Whitepaper: SBK zeigt im Rahmen einer fiktiven Reise durch Europa, wie wir von internationalen Vorbildern lernen können. (02.02.2024)
Telemedizinische Versorgungsangebote, digitale Vernetzung der Leistungserbringenden mit ihren Patientinnen und Patienten, wertschöpfende Datennutzung und KI: Vieles ist möglich. Deutschland steht mit aktuellen Gesetzesinitiativen in den Startlöchern für die nächste Stufe der Digitalisierung seines Gesundheitssystems. Ein guter Zeitpunkt für einen Blick in ausgewählte Nachbarländer, die uns einige Schritte voraus sind. Sie haben Erfahrungen zum Beispiel mit der elektronischen Patientenakte und Fragen der Datensicherheit gemacht, von denen wir hierzulande profitieren können. Positive Leuchttürme können helfen, auch Skeptikerinnen und Skeptiker mitzunehmen.
Wir begeben uns auf eine virtuelle Reise. Von Deutschland aus geht es zunächst nach Dänemark, anschließend nach Großbritannien. Wir bekommen Einblicke in Theorie und Praxis der dortigen Gesundheitssysteme. In jedem Land begegnen wir fiktiven Personen in typischen Anwendungssituationen digitaler Verfahren. Beispielhaft werden der konkrete Umgang mit der Technologie sowie deren Nutzen verdeutlicht.
Im Laufe des Jahres werden wir unsere Reise fortsetzen und die Gesundheitssysteme weiterer Länder kennenlernen, wir werden weiteren fiktiven Personen begegnen und mit weiteren Experten sprechen. Seien Sie beispielsweise gespannt, wie Digitalisierung die 81-jährige Niederländerin Benthe dabei unterstützt, ihr Leben zuhause zu meistern.
Unsere fiktive Gastgeberin Ida ist 30 Jahre alt. Die berufstätige Mutter der 2-jährigen Emma ist die Organisatorin der Familie - auch in den medizinischen Belangen ihrer Tochter. Dabei holt sie sich gern Ratschläge aus dem Internet. Das staatliche dänische Gesundheitsportal sundhed.dk gibt ihr dabei das gute Gefühl, sich fundiert informieren zu können. Zudem ist es praktisch: Sie kann viele Angelegenheiten auch von unterwegs erledigen, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit.
Die Deutsche Lena hat bisher nur wenig von der "ePA für alle" gehört. Sie kann sich noch nicht vorstellen, wie sie die digitale Akte ab 2025 unterstützen wird. Aber wenn die junge Mutter liest, wie die ePA in Dänemark funktioniert, freut sie sich darauf.
Lena wird langsam bewusst, was für eine Umstellung ihr letzter Umzug für sie bedeutet: Erst vor kurzem ist die 32-Jährige mit ihrem Mann und ihrer zwei Jahre alten Tochter Mia vom urbanen Leben in der Stadt in das dörfliche Idyll gezogen. Sie liebt ihr kleines Eigenheim im Grünen und den dazugewonnenen Platz, doch der Spagat zwischen ihrem Teilzeitjob im Büro und dem Familienleben erfordert nun weitaus mehr Organisation – nicht nur wegen der längeren Fahrtwege.
Bereits vor dem Umzug macht sie sich auf die Suche nach einem neuen Kinderarzt für die U-Untersuchungen und die allgemeine Behandlung ihrer Tochter, sollte diese einmal krank werden. Mia leidet zudem an einer Hausstauballergie und hat weitere Unverträglichkeiten, die eine regelmäßige Behandlung erfordern. Bei ihrer Suche befragte sie auch das Internet und Freunde.
Leider nehmen viele Praxen im Umkreis keine Neupatient*innen mehr auf. Lena findet aber schließlich einen Arzt mehrere Kilometer entfernt. Bald steht der erste Besuch an. Da der neue Arzt keine Befunde von Mias altem Kinderarzt erhalten hat und für die weitere Behandlung verschiedene Werte braucht, ordnet er einen erneuten Allergietest an. Für die 2-jährige Mia eine unangenehme Erfahrung - hat sie dies doch alles schon einmal durchgemacht.
Prof. Dr. Reinhard Busse ist unsere Experte für Dänemark und die dortige ePA. Erfahren Sie mehr über ihn.
Prof. Dr. Reinhard Busse ist Professor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technischen Universität Berlin. Er ist gleichzeitig Co-Director des European Observatory on Health Systems and Policies und Fakultätsangehöriger der Charité - Universitätsmedizin Berlin.
In Großbritannien treffen wir Gastgeber Peter. Peter arbeitet Tag für Tag mit großen Mengen Daten. Er ist seit 20 Jahren als Informatiker in einem Londoner Großunternehmen tätig und interessiert sich für jede Form von digitalem Fortschritt. Aus diesem Grund wusste er auch die Einführung der elektronischen Patientenakte vor mehreren Jahren besonders zu schätzen. Trotz der anfänglichen Skandale überwiegen für ihn die Vorteile einer zentralen Datensammelstelle und er hat keinen Gebrauch von der Opt-out-Option gemacht. Da seine Mutter vor vielen Jahren an Multipler Sklerose verstarb, ist es Peter eine wichtige Herzensangelegenheit, dass seine Gesundheitsdaten auch einen Beitrag zur aktuellen Erforschung von Krankheiten leisten.
Der Deutsche Thomas ist skeptischer. Nachdem er einmal auf eine Phishing-Attacke hereingefallen ist, ist er sehr um die Sicherheit seiner Daten besorgt. Ihm ist es wichtig, dass seine Gesundheitsdaten gut geschützt sind - gerade bei der fortschreitenden Digitalisierung.
Dass ihm so etwas einmal selbst passiert, hätte Thomas nie gedacht. Dabei ist er technisch doch so versiert. Eigentlich wollte er online nur ein Geburtstagsgeschenk für seine Tochter bestellen. Stattdessen wurden seine Daten gestohlen und mehrere Kleinbeträge von seinem Konto abgebucht. Prinzipiell hält er viel von neuen Anwendungen und interessiert sich als Ingenieur besonders für digitale Prozessoptimierung.
Seit dem Vorfall vor zwei Jahren ist er jedoch deutlich skeptischer geworden, was online alles mit seinen persönlichen Daten passieren kann. Als 2021 die elektronische Patientenakte eingeführt wurde, ließ er diese deshalb vollkommen außer Acht. So viele Informationen gebündelt herauszugeben, erschien ihm falsch, auch wenn es ihn bei seinen Vorsorgeterminen stört, dass seine Ärzte untereinander nicht ausreichend informiert sind.
Da sowohl seine Tante als auch sein Bruder an einer Erbkrankheit leiden, nimmt Thomas seine Vorsorgetermine zwar ernst, aber nicht immer wahr – dafür schwirrt ihm viel zu viel durch den Kopf. Er hat in den Nachrichten von anstehenden Gesetzesänderungen gehört und möchte seine Entscheidung dann eventuell doch noch einmal überdenken. Für seine Kinder wünscht er sich besonders vor dem Hintergrund seiner familiären Vorgeschichte die bestmögliche medizinische Versorgung. Deshalb ist er besonders an der Freigabe medizinischer Daten für Forschungszwecke interessiert.
Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker ist unser Experte für Cybersicherheit in Großbritannien. Erfahren Sie mehr über ihn.
Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker ist wissenschaftlicher Direktor des cyberintelligence.institute in Frankfurt a.M. sowie Gastprofessor an der privaten, durch die Soros Foundation begründeten Riga Graduate School of Law in Lettland. Hier forscht er zu Themen an der Schnittstelle von Recht und Technik in der Cybersicherheit, Konzernstrategie sowie zu digitaler Resilienz im Kontext globaler Krisen mit einem Forschungsschwerpunkt insbesondere im chinesischen und US-amerikanischen IT-Recht. Kipker ist Berater der Bundesregierung und der Europäischen Kommission sowie Mitglied im Advisory Board von NordVPN. Überdies ist er als Gutachter der Bayerischen Akademie der Wissenschaften tätig. Ehrenamtlich beteiligt sich Dennis Kipker in den USA am World Justice Project.
Die erste Station unserer virtuellen Reise ist Dänemark. Dort ist die ePA seit vielen Jahren etablierter Bestandteil der Versorgung.
In Großbritannien beschäftigen wir uns mit dem Datenschutz. Die Briten haben eine landesweite Cyber-Security-Strategie initiiert.
Das gesamte Whitepaper „Digitale Reisen durch unsere Gesundheitsversorgung. Wie wir von internationalen Vorbildern lernen können.“ können Sie hier herunterladen.
Die hier zur Verfügung gestellten Inhalte dürfen, unter Angabe der Quelle SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, veröffentlicht werden.
Ich bin Ihre persönliche Ansprechpartnerin und freue mich auf Ihre Presseanfragen.
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