GKV-Tag 2024: Qualität muss wieder ins Zentrum der Reformdebatte!

Statement: SBK-Vorständin Dr. Gertrud Demmler fordert anlässlich des zweiten GKV-Tags, dass die Qualität der stationären Versorgung nicht weiter zur Verhandlungsmasse der Klinikreform wird (25.06.2024)

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Einmal im Quartal weisen die Krankenkassen im Rahmen des GKV-Tages gemeinsam auf zentrale Anliegen der gesetzlichen Krankenversicherung und ihrer Versicherten hin.

Am 25. Juni begehen die gesetzlichen Krankenkassen gemeinsam den GKV-Tag. An diesem Tag richtet die GKV den gemeinsamen Fokus auf ein Thema, das aus Sicht der gesetzlich Versicherten zukunftsrelevant ist. Der zweite GKV-Tag am 25.6. widmet sich der Klinikreform. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und Ambulantisierung – mit der Reform müssen die Grundlagen für die stationäre Versorgung der Zukunft gelegt werden.


 

Vor diesem Hintergrund erklärt Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse:

Die Steigerung der Qualität muss auch weiterhin im Zentrum der Reform stehen. Der Klinik-Atlas allein macht noch keine Qualität. Aber dieser erste Schritt in Richtung Transparenz kann das System weiterbringen.
Der Klinik-Atlas umfasst aktuell festgelegte Kennzahlen. Diese müssen regelmäßig aktualisiert und aus Nutzersicht erweitert werden. Was noch fehlt, ist das Feedback der Versicherten. Wie haben Patientinnen und Patienten den Aufenthalt in einer Klinik erlebt? Eine Wirkung entfaltet das Portal dann, wenn Patient*innen und Ärzt*innen diese Informationen nutzen, um eine Klinik-Auswahl zu treffen oder um selbst ihr Feedback zu geben. Erst dann wird der Klinik-Atlas zu einem Motor, um die Qualität zu verbessern.  

Die Reform unserer Kliniklandschaft ist absolut notwendig. Zwingend notwendig ist aber auch eine nachhaltige Finanzierung dieser Strukturreform.
Aktuell ist vorgesehen, dass die gesetzlich Versicherten den größten Teil der milliardenschweren Transformationskosten übernehmen, obwohl die Finanzreserven der gesetzlichen Krankenversicherung leer sind. Es kann nicht sein, dass bei der Ausgestaltung der Reform zahlreiche Akteure mitsprechen möchten, es bei der Finanzierung aber wieder nur einen Akteur gibt, der den Großteil zahlen soll: den Beitragszahler.

Routine sorgt in der medizinischen Behandlung für mehr Qualität, für mehr Patientensicherheit und weniger Komplikationen.
Deshalb begrüße ich eine zunehmende Spezialisierung der Kliniken. Auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels ist es nachhaltig, die wertvolle Ressource Mensch – also Ärzt*innen und Pflegekräfte – gezielt dort zu bündeln, wo Expertise und Routine beste Qualität für die Versicherten bieten.

SBK-Vorständin Gertrud Demmler wünscht sich mehr Fokus auf Qualitätsorientierung

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