Über die Zahl der Krankenkassen entscheidet die Versichertengemeinschaft
Meinung: Vorständin Dr. Gertrud Demmler ist von den Vorteilen der Kassenvielfalt überzeugt. Sie fördert nicht nur Innovationen und guten Service, sondern macht das System effizient (02.03.2023)
In den letzten Wochen bin ich das eine oder andere Mal über ein Klischee gestolpert, das ich längst für tot gehalten hatte: „Die Hälfte der Krankenkassen reicht aus“ und „Wir brauchen keine 100 Kassen“. Meine Antwort lautet an der Stelle immer: Das entscheidet die Versichertengemeinschaft, kein Bürokrat oder Politiker am grünen Tisch. Genau deshalb hat die Politik Wahlfreiheit für die Versicherten eingeführt.
Die SBK ist Teil der BKK-Familie und in der Tat gibt es viele, auch kleinere Betriebskrankenkassen. Sind wir deshalb ineffizient? Sollten wir deshalb weg oder zwangsweise fusionieren? Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass dies eine falsche Entscheidung wäre – aus Sicht der Versicherten.
An anderer Stelle diskutieren wir dieser Tage über Diversität im Gesundheitswesen und in der Versorgung. Nur bei der Zahl der Kassen wollen wir diese Diversität nicht. Dabei ist diese Vielfalt ein Garant für Innovation, für Service und Qualität. Und nein, sie ist auch nicht ineffizient für unsere Versicherten – sie fördert Kostenbewusstsein und verhindert unkontrollierte Leistungsausgaben. Vielfalt ist anstrengend und vordergründig langsam – auch davon können wir in der BKK-Familie ein Lied singen. Aber am Ende lohnt es sich, nicht nur für uns, sondern vor allem für unsere Versicherten, die von qualitativen Lösungen und erprobten Prozessen profitieren. Sie haben die Wahl und sie sollten am Ende entscheiden, wem sie das Vertrauen entziehen. Die GKV ist eine Erfolgsstory nicht trotz, sondern wegen ihrer Vielfalt.
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